4.
[Forts. v. S. 251 ] Denn den gläubigen Seelen gilt Gott als getreu und wahrhaftig, „sie haben bestätigt, daß er wahrhaftig ist“1, wie ein wahres Wort sagt. Der vorgenannten Glaubensgesinnung zufolge erforschen sie sich darum, so gut sie können, woran sie es etwa fehlen lassen, ob an Mühe oder Kampf oder Eifer oder Glauben oder Liebe oder an dem übrigen Tugendbestand. Sie halten mit aller Genauigkeit und Schärfe Prüfung und tun sich alle mögliche Gewalt und Zwang an, um dem Herrn zu gefallen. Denn sie sind nun einmal überzeugt, daß Gott, der Wahrhaftige, sie der Geistesgnade nicht berauben werde, wenn sie bis ans Ende mit allem Eifer in seinem Dienste und in Geduld verharren, daß sie vielmehr noch während ihres „Lebens im Fleische“2 der himmlischen Gnade gewürdigt und [einstens] des ewigen Lebens teilhaftig werden.
