3.
Gleiches wird von David berichtet. Gott ließ ihn durch den Propheten Samuel zum König salben1. Als er gesalbt war, mußte er fliehen, von Saul verfolgt, der S. 76 ihn töten wollte2. Was war es nun mit der von Gott befohlenen Salbung, was mit der Verheißung, die sich doch sogleich hätte erfüllen sollen? Denn gleich nach der Salbung geriet er in harte Bedrängnis, er mußte sich in der Wüste aufhalten3, selbst an Brot Mangel leiden4 und zu den Heiden flüchten5 infolge der Nachstellungen von seiten Sauls. Er, den Gott zum König hatte salben lassen, war von solchen Drangsalen umringt. Lange ward er geprüft, bedrängt und versucht; aber er hat ausgeharrt, sein Vertrauen einzig auf Gott gesetzt und schließlich die Überzeugung gewonnen: Was Gott durch die Salbung des Propheten an mir getan und was nach seiner Verheißung mit mir geschehen soll, das muß unfehlbar eintreffen. Weil er in großer Geduld ausgehalten, ward endlich der Wille Gottes erfüllt und David wurde nach vielen Prüfungen König6. Jetzt ward das Wort des Herrn offenbar und es erwies sich die Salbung, die durch den Propheten geschehen, als zuverlässig und untrüglich.
