28.
Sollen wir nun an zwei Söhne glauben? Sollen wir das aus Gott dem Vater aufgestrahlte Wort beiseite schieben und die Herrlichkeit der Herrschaft und auch das Bekenntnis des Glaubens sowie die himmlische Taufe einem andern Sohne, der angeblich gelitten hat, zuweisen? So zu denken oder zu sprechen, wäre doch töricht und überdies auch unzweifelhaft gottlos. Was werden wir also sagen? Es ist in Wahrheit ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. Denn es ist ein Sohn und Herr, nicht ein Wort, welches einen Menschen in Weise der Verbundenheit angenommen und zum Teilhaber seiner Würden gemacht und zum Sohne und Herrn erhoben hätte, wie einige Schwätzer behaupten und geschrieben haben, sondern der aus Gott entstammte Gott das Wort, das Licht vom Lichte, welches in eigener Person Mensch und Fleisch geworden ist. Auf seinen Tod sind wir getauft worden, indem er als Mensch in seinem Fleische für uns gelitten hat, während er als Gott leidensunfähig verblieben ist und immerdar lebt; denn er ist Leben aus dem Leben Gottes und des Vaters. So ist der Tod besiegt worden, da er es wagte, den Leib des Lebens anzugreifen; so wird auch in uns die Vergänglichkeit abgetan und die Gewalt des Todes gebrochen; daher sprach Christus: „Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht das S. 261 Fleisch des Menschensohnes eßt und sein Blut trinkt, so habt ihr das Leben nicht in euch."1Denn der heilige Leib und das Blut Christi ist lebenspendend. Es ist eben, wie gesagt, nicht der Leib eines Menschen, welcher an dem Leben teilhatte, sondern der eigene Leib dessen, der von Natur aus Leben ist, nämlich des Eingeborenen.
Joh. 6, 54. ↩
