Inhaltsangabe
Der Traktat stellt eine Predigt dar, die Zeno gelegentlich der Einweihung einer Kirche in Verona, wohl der ersten größeren Kirche dieser Stadt, gehalten hat. Von dem erstandenen sichtbaren Bau leitet er über auf den geistigen Kirchenbau, als dem ihm nach dem Wort des Apostels: „Der Tempel Gottes seid ihr, und der Geist Gottes wohnt in euch" das gläubige Volk selbst S. 168 gilt. Im Anschluß an die biblischen Schilderungen vom Tempel in Jerusalem und vom himmlischen Jerusalem zeichnet er das Wesen und die Kräfte dieses geistigen Tempelbaues.
*Der Redner wünschte, den erstandenen Bau würdig preisen zu können. Aber irdische Tempel besitzen auch Juden und Heiden. Und deren Tempel sind sogar oftmals prächtiger (Kap. 1). Doch irdische Bauten ohne andächtige Beter sind nicht hinreichend und nicht notwendig. Im irdischen Tempel muß der wahre Tempel sein, als den der Apostel das gläubige Volk bezeichnet (Kap. 2). Seine Bestandteile sind anderer Art als die des jüdischen Tempels. Sein Grundstein ist ein Stein (Christus). In ihm fließt ein unversiegbarer Quell (Taufe). Ihn vollenden das Sekretarium, die zwölf Tore, das Zeichen des Kreuzes (Kap. 3). Die Bauleute erhalten besonderen Lohn in den geistigen Gaben der Taufe und Eucharistie (Kap. 4). Wirksame Kräfte zur Aufführung des Baues sind die verschiedenen Tugenden. An ihm haben alle Alter und Stände Anteil (Kap. 5). In dem neuen Kirchenbau möge dieser geistige Bau erstehen (Kap. 6).
