3.
So geh' denn hin, unersättlicher Mensch, und stelle in Verwertung neuer Künste auch noch die Elemente in den Dienst der verfluchten Aufhäufung verderbenbringenden Reichtums! Aber mögen auch deine Gemächer dir in der Fülle buntfarbiger Gegenstände aus kostbaren Edelsteinen leuchten, mag der Boden ächzen unter der Last des aufgehäuften Silbers, mag das ganze Haus in seinem Goldglanz strahlend wetteifern mit der Sonne, mag die Stufenleiter der Ehrenstellen, die du völlig durchlaufen, schließlich nichts mehr aufweisen, was sie dir noch bieten könnte: du mußt dich doch erinnern, daß der Tod weder Reichtum noch Ehren fürchtet. O wie blind ist doch der Sinn der Menschen! Wie verschieden auch die Wege sind, er treibt doch einem Tod entgegen! Der Arme tut es, indem er unglücklich nach Schätzen sucht, die er zu seinem Glück nicht hat; der Reiche, indem er in der Vorstellung lebt, daß er den Reichtum nicht hat, den er doch besitzt. In dem Einen kommt die Habsucht allmählich zum Durchbruch, in dem Andern feiert sie Orgien, aber bei beiden wächst sie, und bei S. 136 keinem läßt sie nach. Und doch macht in einem einzigen Augenblick ein kleines Fleckchen Erde beide gleich und beide satt, was eine Fülle von Gold mit seinem ganzen ehrgeizigen Streben nicht vermag.
