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Aber, Brüder, ich habe nicht zu Habsüchtigen, ich habe über die Habsüchtigen gesprochen; denn wenn ein solcher hier anwesend wäre, hätte ich nur mit göttlichen Beispielen meine Ausführungen begleiten dürfen. Aber in euch sind Glaube und Frömmigkeit in rühmlicher S. 137 Weise allezeit lebendig, sie, die fähig sind, die Habsucht zu verdrängen; und darum seid ihr alle nicht so fast würdig, Gold und Silber zu besitzen, sondern es selbst zu sein. Denn ihr seid das lebendige Gold Gottes, ihr seid das Silber Christi, ihr seid der Reichtum des Heiligen Geistes; ihr seid, wenn ihr das irdische Metall verachtet, völlig unabhängig davon der Schatz eures Lebens. Für euch ist jene himmlische Stadt bestimmt, die aus Gold erbaut ist; 1 in sie kann ohne Zögern eintreten, wer da will; zwölf Tore stehen offen,2 Wohnungen sind bereitet ohne Zahl,3 niemand braucht wegen seines Bleibens zu bangen. Es wird ein ganz besonderes Stück unserer uns sicheren Herrlichkeit sein, wenn wir die Gottesstadt durch das zunehmende Wachstum unserer Zahl bis zur Enge füllen, Seid deshalb unbesorgt! In dieser Stadt mangelt niemals etwas, in ihr wird nichts gewaltsam von seinem Zustand entfernt oder entfernt sich selbst davon. Alles Gute und Ewige strömt dort in reicher Fülle. Und was das Wichtigste ist: Niemand hat Mangel, niemand hegt Neid, niemand stiehlt, niemand raubt, niemand ächtet, niemand tötet, niemand wird umgebracht. Alle sind glücklich, alle sind eines Sinnes, alle sind einander stets gleich. Was einem gehört, gehört allen; und was allen gehört, gehört auch dem einzelnen. Und wollt ihr wissen, was dort besonders als Seligkeit empfunden wird? Niemand verbirgt seine Kleider, niemand seine Perlen, niemand seine kostbaren Steine, niemand sein Gold, niemand sein Silber, und auch nicht einer fürchtet einen Diebstahl.
