21.
Augustinus: Du hast in der Tat alles, woran ich mich erinnern wollte, ausreichend im Gedächtnis behalten; und, um es dir zu gestehen, diese Unterscheidungen erscheinen mir nun viel klarer als damals, als wir beide sie durch Nachforschungen und Diskussionen aus ich weiß nicht welchen Verstecken hervorholten. Aber es ist schwer zu sagen, wie ich mit solchen Umwegen bei dir ankommen werde. Du denkst vielleicht, dass wir spielen und den Geist von ernsten Dingen ablenken, als ob es sich um kindische Fragen handelte, oder du suchst nach geringem oder mittlerem Nutzen; oder wenn du vermutest, dass diese Diskussion etwas Großes hervorbringt und du es sofort wissen oder zumindest hören möchtest. Aber ich möchte, dass du glaubst, dass ich diesen Dialog weder für belangloses Spiel inszeniert habe - obwohl wir vielleicht spielen, und selbst das sollte nicht mit kindischem Verstand bewertet werden - noch dass ich geringe oder mittlere Güter im Sinn habe. Und dennoch, wenn ich sage, dass es ein gewisses glückseliges Leben gibt, und dass es ewig ist, und dass ich wünsche, dass wir von Gott geführt, das heißt von der Wahrheit selbst, mit gewissen Schritten, die unserem schwachen Schritt angepasst sind, dahin gelangen; dann fürchte ich, dass ich lächerlich erscheine, weil ich nicht mit der Betrachtung der Dinge selbst, die bezeichnet werden, sondern mit der Betrachtung der Zeichen diesen Weg eingeschlagen habe. Du wirst also Nachsicht haben, wenn ich mit dir nicht zum Vergnügen vorspiele, sondern um die Kräfte und Schärfe des Geistes zu üben, mit denen wir die Wärme und das Licht jener Region, in der das glückliche Leben ist, nicht nur ertragen, sondern auch lieben können.
Adeodatus: Mach weiter wie bisher: denn ich werde niemals das gering schätzen, was du für wert hältst, zu sagen oder zu tun.
