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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274) Summe der Theologie
Secunda Pars Secundae Partis
Quaestio 150

Dritter Artikel. Die Trunkenheit ist nicht die schwerste Sünde.

a) Dies scheint aber. Denn: I. Chrysostomus (58. in Matth. 1.) sagt: „Nichts ist dem Teufel so angenehm wie Trunkenheit und Völlerei, was die Mutter aller Übel ist.“ Und in Decret. dist. 35.: „Den Klerikern sei vor Allem die Trunkenheit verboten, welche alle Laster hegt und pflegt.“ II. Die Sünde ist deshalb Sünde, weil sie die Vernunft ausschließt. Aber das thut im höchsten Grade die Trunkenheit. Also ist sie die größte Sünde. III. Die Größe der Schuld wird angezeigt durch die Größe der Strafe. Ambrosius aber sagt (de Elia et jejunio c. 5.): „Im Menschen wäre keine Knechtschaft, wenn keine Trunkenheit gewesen wäre.“ Auf der anderen Seite sind nach Gregor die sogenannten fleischlichen Sünden, wie also auch die Trunkenheit, geringere Sünden wie die sogenannten geistigen.

b) Ich antworte, je nach der Größe des Gutes, was von der Sünde ausgeschlossen wird, richte sich die Schwere der Sünde. Offenbar aber ist das göttliche Gut größer wie ein menschliches. Also sind die Sünden, welche direkt gegen Gott sich wenden größer wie die Sünde der Trunkenheit, welche direkt einem von menschlicher Vernunft unmittelbar gemessenen Gute entgegensteht.

c) I. Zu den Sünden der Unmäßigkeit hat der Mensch eine im hohen Grade große Hinneigung und Leichtigkeit, weil dergleichen Begierden unserer Natur so sehr entsprechen. Und danach werden solche Sünden als dem Teufel sehr angenehm bezeichnet; nicht wegen ihrer Schwere, sondern weil sie so häufig vorkommen. II. Mehr hat den Charakter eines Übels an sich, was der Vernunft entgegengesetzt ist, als was für kurze Zeit den Gebrauch der Vernunft hindert. Denn der Gebrauch der Vernunft, den die Trunkenheit fortnimmt, kann sich auf das Gute oder Böse richten; das Gut der Tugenden aber, was hinweggenommen wird durch das der Vernunft Entgegengesetzte, bleibt immer ein Gut. III. Zur Knechtschaft oder Sklaverei hat die Trunkenheit bloß Gelegenheit gegeben; insofern Cham für seine Nachkommenfchaft den Fluch empfing, Sklave zu sein, weil er seinen betrunkenen Vater verspottet hatte. Es war dies nicht direkt eine Strafe der Trunkenheit.

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