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Werke Thomas von Aquin (1225-1274) Summa Theologiae Summe der Theologie
Tertia Pars
Quaestio 3

Vierter Artikel. Eine Person kann ohne die andere eine geschaffene Natur annehmen.

a) Dem steht entgegen: I. Augustin mit den Worten (Enchir. 36.): „Ungeteilt sind die Werke der Dreieinigkeit.“ Wie nämlich die drei Personen ein einiges Wesen sind, so ein einiges Thätigsein. Da nun „Annehmen“ ein Thätigsein ist, so kann die eine Person nicht annehmen ohne die andere. II. „Die ganze göttliche Natur ist in einer ihrer Personen fleischgeworden,“ sagt Damascenus (l. c.). Die Natur aber ist gemeinsam den drei Personen. III. Wie die menschliche Natur in Christo von Gott angenommen ward, so werden die Menschen durch die Gnade von Ihm angenommen, nach Röm. 14.: „Gott hat ihn angenommen.“ Letzteres aber ist gemeinsam den drei Personen; also auch das Erstere. Auf der anderen Seite sagt Dionysius (2. de div. nom.), das Geheimnis der Menschwerdung gehöre zur Theologie, insoweit in Gott der Unterschied der Personen in Betracht kommt.

b) Ich antworte, das Princip der Thätigkeit im Annehmen komme von der göttlichen Kraft, die den drei Personen gemeinsam ist; der Abschlußpunkt des Annehmens aber sei eine Person und nicht die Natur. Soweit also die Thätigkeit da in Betracht kommt, herrscht im Geheimnisse der Menschwerdung Gemeinsamkeit für die drei Personen. Mit Rücksicht aber auf den Abschlußpunkt, so kann dieser nur eine Person sein und zwar so, daß keine andere es ist. Alle drei Personen also haben bewirkt, daß die menschliche Natur geeinigt wurde mit dem Sohne Gottes.

c) I. Der Einwurf nimmt bloß Rücksicht auf das Thätigsein, nicht auf den Abschluß. II. Die Natur wird als annehmend bezeichnet unter dem Gesichtspunkte der Person, welche den Abschlußpunkt der Einigung bildet. Die ganze göttliche Natur ist fleischgeworden, weil wie Damascenus da sagt, nichts fehlt an der göttlichen Vollendung der Person, die Fleisch angenommen. III. Durch die Gnade nehmen wir gewissermaßen teil an der Natur Gottes, nach 2. Petr. 1.; und deshalb ist dieses Annehmen gemeinsam den drei Personen vom Princip der Thätigkeit und vom Abschlüsse aus. So ist dies aber nicht hier, wie gesagt worden; der Unterschied liegt im Abschlußpunkte.

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