3.
Glaubt es mir, solche Erwägungen leiten uns am sichersten! Gewöhnt euch also daran, in allem dem eigenen Willen entgegenzuhandeln! Denn wenn ihr in der besagten Weise zu Werke geht, so werdet ihr es hierin allmählich, ohne zu wissen wie, zur Vollkommenheit gebracht haben. Erscheint aber die Forderung, sich gar keine Befriedigung zu verschaffen, nicht recht hart? Man kann dies schon meinen, wenn man nicht bedenkt, welche Freuden und Wonnen, welches Verdienst diese Verleugnung des eigenen Willens mit sich bringt, und welche Sicherheit schon in diesem Leben darin liegt. Da ihr aber in diesem Kloster alle so zu handeln gewohnt seid, so ist das meiste schon geschehen. Jede muntert die andere auf und hilft ihr; nun soll jede die andere zu übertreffen bemüht sein.
