8.
1. Diese beklagt durch Jesaias der Heilige Geist, S. a16 indem er stillschweigend die Bezeichnung Liebesmahl (ἀγάπη) ausschließt, weil ihre Schmauserei nicht vernunftgemäß war: „Sie machten sich aber ein Freudenfest, indem sie Kälber schlachteten und Schafe opferten und dazu sagten: Laßt uns essen und trinken; denn morgen sterben wir.“ 1
2. Und zum Zeichen dafür, daß er eine solche Schwelgerei als Sünde rechnet, fügt er hinzu: „Und wahrlich, diese eure Sünde soll nicht vergeben werden, bis ihr sterbt“, 2 womit er nicht den Tod, der uns aller Empfindung beraubt, als Vergebung der Sünde bezeichnen, sondern als Vergeltung der Sünde den Tod des Heils (d. i. den Ausschluß vom Heil) zuerkennen will. „Freue dich nicht (einmal) an einer kleinen Schwelgerei“, 3 sagt die Weisheit.
3. Hier müssen wir auch von dem sogenannten Opferfleisch sprechen, in welcher Hinsicht denn die Mahnung gegeben wird, daß man sich seiner enthalten müsse. 4 Denn unrein und abscheulich scheinen mir jene Opfer, zu deren Blut hinzufliegen „Tief aus dem Erebos kommend die Seelen verstorbener Toten.“ 5
4. „Ich will aber nicht, daß ihr Genossen der Dämonen werdet“,6 sagt der Apostel, weil die Speisen derer, die gerettet werden, und die Speisen derer, die verloren gehen, verschieden sind. 7 Wir müssen uns also des Opferfleisches enthalten, nicht aus Furcht vor den Dämonen (denn sie besitzen ja keine Macht), sondern aus Ekel „wegen unseres eigenen Gewissens“, 8 das heilig ist, und wegen der Abscheulichkeit der Dämonen, denen es geweiht ist, und dazu noch wegen der Schwäche derer, die in allen Dingen die Gefahr des Fallens sehen, „deren Gewissen, da es schwach ist, befleckt wird; denn Speise wird uns nicht vor den Richterstuhl Gottes bringen.“ 9 „Und nicht das, was in den Mund hineingeht, S. a17 verunreinigt den Menschen“, so heißt es, „sondern das, was aus dem Munde herausgeht.“ 10
