13.
1. Man muß also alles niedrige Benehmen und jede Unmäßigkeit vermeiden, bescheiden von dem Angebotenen nehmen, sich davor hüten, etwas auf die Hand, auf das Tischtuch oder den Bart zu verschütten, den anständigen Gesichtsausdruck unverändert erhalten und auch beim Essen selbst sich nicht unanständig benehmen, sondern jeder soll seine Hand in zeitlichen Abständen, wenn die Reihe an ihn kommt, (nach den Speisen) ausstrecken. Man muß es aber auch vermeiden, während man ißt, zugleich irgend etwas zu reden; denn die Stimme wird unschön und undeutlich, wenn sie durch die vollen Backen beengt wird; und wenn die Zunge durch die Speisen zusammengepreßt und so in der Erfüllung ihrer natürlichen Aufgabe (beim Sprechen) gehindert wird, kann sie nur gequetschte Laute hervorbringen.
2. Es geziemt sich aber auch nicht, gleichzeitig zu essen und zu trinken; denn es ist ein Zeichen der größten Unmäßigkeit, die Zeiten von Dingen zusammenzuwerfen, deren Ausübung nicht zusammenpaßt. Und es steht geschrieben: „Sei es, daß ihr eßt, oder sei es, daß ihr trinkt, tut alles zur Ehre Gottes!“, 1 indem ihr nach der wahren Einfachheit strebt, auf die, wie mir scheint, auch der Herr hinwies, als er die Brote und die gebratenen Fische segnete, mit denen er die Jünger bewirtete 2 und so ein schönes Beispiel der anspruchslosen Nahrung gab.
