18.
1. Daher verurteilt Platon, der Philosoph, der nach Wahrheit strebt, das schwelgerische Leben, indem er den aus der hebräischen Philosophie stammenden Funken anfacht mit folgenden Worten: „Als ich dorthin (nach Unteritalien und Sizilien) kam, gefiel mir das als glückselig gepriesene Leben dort mit seiner Fülle von italischen und syrakusanischen Schlemmermahlzeiten durchaus nicht, ein Leben, das darin besteht, daß man sich zweimal am Tage vollißt und nachts nie allein schläft, und alles, was sonst an Gewohnheiten mit diesem Leben verbunden ist; denn bei einer solchen Lebensweise kann wohl keiner von den unter dem Himmel lebenden Menschen je verständig werden, wenn er sich ihr von Jugend auf hingibt, und keiner wird mit einer so wunderbaren Naturanlage begabt sein.“ 1
2. Denn Platon war nicht unbekannt mit David. Als dieser in seiner Stadt mitten in dem Zelte die Bundeslade aufstellte, veranstaltete er für das ganze ihm untergebene Volk ein Freudenfest, und „er verteilte vor dem Herrn an die ganze S. a28 Menge Israels, an Männer und Frauen, an jeden einzelnen ein Stück groben Brots und auf dem Roste Gebackenes und einen Kuchen von der Pfanne“. 2 Anspruchslos ist diese Speise und israelitisch; die heidnische aber ist überladen.
3. Wer sie verwendet, „von dem kann man wohl nicht einmal erwarten, daß er je verständig wird“, 3 da er seinen Verstand im Bauche begraben hat und deshalb am meisten jenem „Esel“ genannten Fische ähnlich ist, von dem Aristoteles sagt, daß er allein unter allen Tieren das Herz im Bauche habe. 4
4. Diesen nennt der Lustspieldichter Epicharmos ἐκτραπελόγαστρος (ungewöhnlich dickbäuchig).5 Derart sind die Menschen, die ihr Vertrauen auf den Bauch gesetzt haben, „deren Gott der Bauch ist, und die ihren Ruhm in dem sehen, was ihnen Schande macht, die nur ans Irdische denken“. Diesen hat der Apostel nichts Gutes vorausgesagt mit dem Wort: „deren Ende das Verderben ist.“ 6
