19.
1. Dieses Kennzeichen des Mannes, der Bart, durch den sich einer als Mann erweist,1 ist älter als Eva und ist ein Sinnbild der stärkeren Natur. Gott hielt es für richtig, daß für den Mann das Behaartsein angemessen ist, und ließ über den ganzen Körper des Mannes sich die Haare ausbreiten; alles aber, was an ihm glatt und weich war, nahm er von seiner Seite weg, indem er für die Aufnahme des Samens Eva als ein sanftes Weib schuf, da sie Gehilfin (des Mannes) bei der S. a153 Fortpflanzung und bei der Führung des Haushaltes sein sollte.2 Er aber (er hatte ja das Weiche von sich fort gegeben) ist Mann geblieben und zeigt den Mann; und das Handeln ist ihm zugewiesen wie jener das Leiden.3 Denn von Natur trockener und wärmer als das Glatte ist das Behaarte; darum findet sich auch dichtere Behaarung und größere Wärme bei den männlichen als bei den weiblichen Geschöpfen und bei den Zeugungsfähigen als bei den Entmannten und bei den Ausgewachsenen als bei den noch Unfertigen.
3. Es ist also unrecht, sich an dem Kennzeichen der männlichen Natur, der Behaarung,4 zu vergreifen. Wenn man sich aber damit schön machen will, daß man die Haare entfernt (ich komme nämlich ganz in die Hitze, wenn ich die Worte höre), so verrät es einen Weichling, wenn es Männern zulieb geschieht, und einen Ehebrecher, wenn es Weibern zulieb geschieht.5 Beide aber müssen so weit als möglich aus unserem Staat verbannt werden.
4. „Aber auch alle Haare eures Hauptes sind gezählt“.6 sagt der Herr. Gezählt sind aber auch die Haare am Kinn, ja sogar die am ganzen Körper.
