22.
1. Solches lassen die weisen Gesetze zu; die Leute können sündigen, ohne ein Gesetz zu verletzen, und die verabscheuenswerte Lust bezeichnen sie als etwas Harmloses. Von Ehebruch frei zu sein glauben sie, die sich an der Natur versündigen; aber es folgt ihnen auf dem Fuße als Vergeltung für ihr dreistes Tun die Strafe;1 und da sie ein unerbittliches Schicksal auf sich herabziehen, erkaufen sie sich für die geringwertige Münze den Tod. Als Händler mit solchen Waren fahren die Unseligen übers Meer, indem sie wie Getreide, wie Wein Hurerei als Kauffracht führen.
2. Andere aber, die noch weit unseliger sind, kaufen sich Lüste, wie man sich Brot, wie man sich Zukost kauft, und lassen sich jenes Wort des Moses nicht in den Sinn kommen: „Du sollst deine Tochter nicht entweihen, indem du eine Dirne aus ihr machst, und das Land soll keine Buhlerei treiben, und das Land soll nicht mit Unzucht erfüllt werden.“2 Diese Worte wurden einst von der Weissagung verkündet; aber offen am Tage liegt die Erfüllung: Alle Welt ist bereits erfüllt von Buhlerei und Unzucht.
