24.
1. Die Löwen sind freilich stolz auf ihre dichte Mähne, aber sie wappnen sich zum Kampfe mit ihrem Haar, und ebenso brüsten sich auch die Eber mit ihrem borstigen Kamm; aber wenn sie ihre Haare sträuben, fürchten sich vor ihnen die Jäger, „Und auch das zottige Schaf trägt schwer an der Fülle der Wolle“;1 aber auch das Haar der Schafe hat der Vater aus Menschenliebe so reich wachsen lassen, damit es dir, o Mensch, diene, indem er dich lehrte, die Wolle zu scheren.
2. Und von den Völkern tragen die Kelten und die Skythen langes Haar, aber sie putzen sich nicht damit. Etwas Schreckhaftes hat der dichte Haarwuchs des Barbaren S. a158 an sich, und die rötliche Farbe des Haares droht mit Krieg; ähnlich ist ja die Farbe mit der des Blutes.
3. Diese beiden Barbarenvölker hassen ein üppiges Leben; zum sicheren Beweis dafür wird der Germane auf seinen Karren,2 der Skythe auf seinen Wagen verweisen. Manchmal verschmäht aber der Skythe auch noch seinen Wagen (dessen Größe dünkt dem Barbaren ein Reichtum zu sein), gibt die üppige Lebensweise auf und beginnt einfach zu leben.
4. Zur Behausung, die allen Bedürfnissen dient und noch beweglicher ist als der Wagen, nimmt sich der skythische Mann das Pferd, steigt auf und reitet, wohin er will; und quält ihn der Hunger, so verlangt er vom Pferde Nahrung; dies aber bietet ihm seine Adern dar und schenkt seinem Herrn das einzige, was es besitzt, sein Blut; und dem Nomaden dient das Pferd als Reittier und als Nahrung.
