3.
Da ist ein Freund des Königs, der dem Palastdienst sich widmet, der die Geheimnisse [des Palastes] kennt und seinen Purpur sieht. Trifft es sich nun, daß dieser König wird und die Krone erhält, so wird er davon nicht überrascht und erschreckt. Er ist ja seit langer Zeit in die Geheimnisse des Palastes eingeweiht. Denn nicht Leute aus dem gewöhnlichen und ungebildeten Volke, dem die Geheimnisse [des Palastes] unbekannt sind, können eintreten und König werden, sondern nur die Erfahrenen und Gebildeten1. So werden auch die Christen, die bestimmt sind, in jener [zukünftigen] Welt zu herrschen, nicht befremdet. Denn sie haben schon vorher die Geheimnisse der Gnade kennen gelernt. Als der Mensch das Gebot übertrat, bedeckte der Teufel die ganze Seele mit einer finsteren Hülle. Da S. 165 kommt die Gnade und die ganze Hülle fällt. Nun schaut die Seele, die rein geworden und ihre ursprüngliche, untadelig und rein geschaffene Natur wieder erlangt hat, immerdar rein mit reinen Augen die Herrlichkeit des wahren Lichtes und die wahre „Sonne der Gerechtigkeit“2, die im Herzen strahlt.
Stiglmayr bemerkt (Stimmen aus Maria-Laach, B. 80 (1911), 418 1): „In ganz vorzüglicher Weise vereinigen sich alle die genannten Einzelzüge auf eine historische Persönlichkeit, den Senator Marcian, einen treuen, langjährigen Freund des Kaiserhauses, dem die heilige Pulcheria zugleich mit ihrer Hand den Thron zubrachte.“ Siehe auch Stiglmayr, Sachl. u. Sprachl. b. Mak. S. 48 2. ↩
Mal. 4, 2. ↩
