9.
[Forts. v. S. 168 ] Wie ein in ärmliche Kleider gehüllter Mensch sich im Traume reich sieht, sich aber wiederum arm und nackt sieht, sobald er vom Schlafe aufgestanden, so scheinen auch die, welche das geistige „Wort verkünden“1, richtig zu reden. Haben sie jedoch den Redeinhalt nicht irgendwie verkostet, sind sie davon nicht kräftig überzeugt, steht er in ihrem Geiste nicht unerschütterlich fest, so befinden sie sich doch in einer Art Einbildung. Da gibt sich ein Weib, das sich ganz in Seide trägt und mit Perlen geschmückt ist, in einem Bordell der Unzucht hin. So ist auch solcher Herz ein Hurenhaus unreiner Geister. Sie wollen von Gerechtigkeit reden, obwohl sie sich um die Werke [derselben] nicht kümmern.
Mark. 2, 2; 4, 33; vgl. Joh. 15, 3. ↩
