11.
[Forts. v. S. 169 ] Es mag einer leicht sagen: „Das Brot da ist aus Getreide bereitet“1. Allein man muß auch sagen können, wie das Brot so fein bereitet und gebacken wird. Von Leidenschaftslosigkeit und Vollkommenheit zu reden, steht nur wenigen zu. Das Evangelium erklärt kurz: „Du sollst nicht zürnen“2. „Du sollst nicht begehren!“3. „Wenn dich jemand auf deine rechte Wange schlägt, so reiche ihm auch die andere dar“4. „Will einer [mit dir] einen Rechtsstreit ausfechten, um dir den Mantel zu nehmen, so laß ihm auch den Rock“5. Der Apostel aber lehrt im Anschluß daran ausführlich, wie sich das Werk der Reinigung in Geduld und Ausdauer allmählich vollziehen muß. Er reichte [den Brüdern] wie Unmündigen zuerst Milch6, dann führte er sie zu Wachstum und Vollkommenheit. Denn das Evangelium sagt, „aus der Wolle werde eine Tunika“7. Der Apostel aber gibt bis ins Detail an, wie sie zustande kommt.
Ὁ ἄρτος οὗτος ἀπὸ σίτου γίγνεται [Ho artos houtos apo sitou gignetai]. Sprichwörtliche Redewendung. Siehe Stiglmayr, Sachliches und Sprachliches b. Mak. S. 22. ↩
Vgl. Matth. 5, 22. ↩
Exod. 20, 17; Röm. 7, 7; 13, 9. ↩
Matth. 5, 39; Luk. 6, 29. ↩
Matth. 5, 40; Luk. 6, 29. ↩
Vgl. 1 Kor. 3, 1 f.; Hebr. 5, 12 ff. ↩
Ιενέσθαι ἀπὸ ἐρέας στιχάριον [Ienesthai apo ereas sticharion]. Diese sprichwörtliche Redensart kommt im Evangelium nicht vor. Siehe Stiglmayr a. a. O. S. 21 f. ↩
