1.
Der Christenstand gleicht der Kaufmannschaft und dem Sauerteig. Denn wie die Kaufleute die irdischen Gewinne einsammeln, so auch jene die in der Welt zerstreuten Gedanken. Und wie der Sauerteig eine ganze Masse durchsäuert, so durchdringt der Sauerteig der Sünde das ganze Adamsgeschlecht. Christus jedoch legt den himmlischen Sauerteig in die gläubigen Seelen.
S. 199 Die Christen gleichen Kaufleuten, die sich recht großen Gewinn erwerben. Denn wie letztere von der Erde den irdischen Gewinn zusammenraffen, so sammeln erstere ihre in dieser Welt zerstreuten Herzensgedanken vermittelst aller Tugenden und der Kraft des [Heiligen] Geistes zusammen aus der ganzen Erde, die ein sehr großes und wirkliches Handelsland ist. Diese Welt ist entgegengesetzt der oberen (= himmlischen) Welt und die Jetztzeit steht im Gegensatz zur oberen (= himmlischen) Zeit. Darum muß der Christ gemäß der heiligen Schrift die Welt verleugnen, mit seinem Geiste aus der gegenwärtigen Zeit, in der seit Adams Fehltritt sein Geist sich aufhält und betrogen wird, in eine andere Zeit sich versetzen und übertreten und mit seinem Sinn in der oberen (= himmlischen) Welt der Gottheit weilen, wie es heißt: „Unser Wandel aber ist im Himmel“1.
Phil. 3, 20. ↩
