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S. 262 Im Gläubigen muß eine Sinnesänderung vor sich gehen; er muß alle seine Gedanken auf Gott hin sammeln. Denn in ihnen gründet wahrhaftig jeglicher Gottesdienst.
Der Gläubige muß Gott um Sinnesänderung mittels Herzenswandlung bitten. Dieses soll sich aus Bitterkeit in Süßigkeit verwandeln. Er soll sich erinnern, wie der Blinde geheilt wurde1, wie in gleicher Weise die an Blutfluß Leidende, die den Saum [des Kleides Christi] berührte, Heilung erlangte2, wie Löwennatur zahm3, Feuersnatur unwirksam wurde4. Denn Gott ist das höchste Gut. Auf ihn hin mußt du deinen Sinn und deine Gedanken sammeln, du darfst an nichts anderes denken, nur auf ihn mußt du harren und schauen.
