3.
[Forts. v. S. 263 ] Wenn wir nicht erschlaffen und den ungeordneten bösen Gedanken keinen Nährboden überlassen, sondern den Verstand mit unserem Willen heranziehen und unsere Gedanken zum Herrn zwingen, dann wird gewiß auch der Herr mit seinem Willen zu uns kommen und uns in Wahrheit zu sich versammeln. Denn alles Gottgefallen und aller [Gottes] dienst hängt von den Gedanken ab. Darum bemühe dich, dem Herrn zu gefallen, unablässig harre seiner in deinem Innern, suche ihn mit deinen Gedanken, zwinge und nötige deinen eigenen Willen und Entschluß zur steten Richtung auf ihn. Beachte, wie er zu dir kommt und Wohnung bei dir nimmt. Weit mehr als du deine Gedanken zur Suche nach ihm sammelst, wird er von seiner Barmherzigkeit und Güte getrieben, zu dir zu kommen und dich zu erquicken. Er steht da und schaut auf deinen Sinn, deine Gedanken, deine Erwägungen. Er paßt auf, wie du ihn suchst, ob aus deiner ganzen Seele oder nur träg und lässig.
