2.
S. 307 Es gleichen also die Christen einesteils Lampen, die Öl in sich haben, d. i. „die Früchte der Gerechtigkeit“1. Wird aber die Lampe in ihnen nicht vom Lichte der Gottheit angezündet, so sind sie nichts. Der Herr war „die brennende Lampe“2, weil der Geist der Gottheit wesentlich in ihm wohnte und sein Herz der menschlichen Seite nach entzündete. Wie ein schmutziger, perlengefüllter Beutel sind die Christen: Dem „äußeren Menschen“ nach müssen sie niedrig und verächtlich sein, drinnen aber im „innern Menschen“ haben sie die kostbare Perle. Andere aber „sind übertünchten Gräbern gleich“, außen zwar übermalt und sehr schön, innen jedoch von „Totengebeinen, starkem Modergeruch und unreinen Geistern erfüllt“3. Sie sind gestorben vor Gott, mit jeglicher Schmach, mit Schmutz und der Finsternis des Widersachers umhüllt.
