9.
Heftig wehende Winde setzen alle Geschöpfe unter dem Himmel in Bewegung und verursachen ein gewaltiges Getöse. So rüttelt und schüttelt des Feindes Macht die Gedanken und erschüttert nach Belieben des Herzens Tiefen und zerstreut die Gedanken zu seinem Dienste. Wie die Zollbeamten an den Engpässen sitzen und die Vorübergehenden anhalten und ausschütteln, so lauern auch die Dämonen auf die Seelen und halten sie auf, und sind sie bei ihrem Austritt aus dem Leibe nicht vollkommen rein, so lassen sie dieselben nicht in die Wohnungen des Himmels eingehen und zu ihrem Herrn gelangen. Sie werden von den Dämonen der Luft S. 312 zurückgehalten1. Die aber noch „im Fleische sind“2 werden durch schwere Mühe und Kampf die Gnade aus der Höhe3 vom Herrn erlangen. Diese werden gewiß mit denen, die durch einen tugendhaften Wandel zur Ruhe gelangen, zum Herrn kommen, wie er verheißen hat: „Wo ich bin, da wird auch mein Diener sein“4. Und sie werden in die endlosen Ewigkeiten herrschen mit dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und allezeit und in alle Ewigkeit. Amen. 44. Homilie.
Stiglmayr (Sachliches und Sprachliches b. Mak. S. 373, 75) weist darauf hin, daß das Gleichnis von den Zollbeamten und Dämonen bereits Origenes (In Luk. hom. 23 Migne, P. G. XIII 1862 A) gebraucht: „Wenn wir aus der Welt scheiden . . . werden einige, an den Grenzen der Welt sitzend, gleichsam nach Art der Zollbeamten uns durchsuchen. . . Der Fürst dieser Welt ist wie ein Zollbeamter.“ Von da an kehrt dieses Bild in der Literatur mit immer größerer Ausführlichkeit wieder. Migne, P. G. XXXIV 224—229 erscheinen bereits besondere Zollstätten für die verschiedenen Sündenkategorien errichtet. ↩
Röm. 7, 5. ↩
Vgl. Luk. 24, 49. ↩
Joh. 12, 26. ↩
