6.
[Forts. v. S. 310 ] Da ist ein Garten mit fruchtbringenden Bäumen und anderen, wohlriechenden Pflanzen, allenthalben wohl gepflegt und geziert. Statt eines Zaunes hat er eine kleine Schutzmauer. Es trifft sich, daß an ihm ein reißender Strom vorüberfließt. Zwar wird er nur wenig Wasser an die Mauer schleudern. Allein er vernichtet nach und nach das Fundament, gewinnt eine Leitung, unterwühlt allmählich das Fundament, bricht ein, zerstört und entwurzelt alle Pflanzen, verdirbt das ganze Werk und macht es unfruchtbar. So ergeht es auch dem Menschenherzen. Es hat gute Gedanken, es nahen aber allenthalben auch die Ströme der Bosheit dem Herzen, um es zu erfassen und in ihren Bereich zu ziehen. Ist der Sinn nur ein wenig leichtfertig und kommt er auf unreine Gedanken, siehe, dann gewinnen die Geister des Irrtums Boden, dringen ein, zerstören die Schönheit in ihm, vernichten die guten Gedanken und machen die Seele zur Wüste.
