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Homilien über den ersten Brief an die Korinther (BKV)
II.
Denn gleichwie die Gegenwart eines Löwen alle Thiere erschreckt, so versetzte die des Paulus Diejenigen in Furcht, welche die Ruhe der Kirche gestört. Darum fügt er hinzu: „Ich werde aber bald zu euch kommen, wenn es der Wille des Herrn ist.“ Allein Dieß bloß zu sagen schien nur eine Drohung; aber daß er es auch wirklich auszuführen und sie zur Rede zu stellen verheißt, das ist ein Beweis hochherzigen Sinnes. Darum fügt er auch bei: „Und dann werde ich gewahren, nicht was die Abgeblasenen geschwätzt, sondern was sie gewirkt haben;“ denn die Aufgeblasenheit kam nicht von ihren eizenen Werken her, sondern von der Abwesenheit des Lehrers, was ebenfalls eine niedrige Denkungsart zeigt. Nachdem er also gesagt: „Ich sandte den Timotheus,“ spricht er nicht gleich: Ich werde kommen, sondern sagt es erst, nachdem er die Aufgeblasenheit an ihnen gerügt hatte. Hätte er Dieses vor der Rüge gesagt, so hätte es eher den Schein einer Selbstentschuldigung als einer Drohung gehabt, und es wäre nicht so glaubwürdig gewesen; da nun aber die Drohung nach der Rüge gesetzt wird, so ist sie glaubwürdig und flößt Furcht ein. Und siehe, wie sicher und bestimmt er sich ausdrückt; denn er sagt nicht einfach: „Ich werde kommen,“ sondern: „wenn es der Wille des Herrn ist;“ auch setzt er keine bestimmte Zeit an; denn weil es möglich war, daß sich seine Ankunft verspätete, so will er sie durch die Ungewißheit der Zeit in Spannung erhalten. Damit sie aber dadurch nicht wieder muthlos würden, setzt er bei: „bald; und dann werde ich gewähren, nicht was die Aufgeblasenen geschwätzt, sondern was sie gewirkt haben.“ Er sagt nicht: Ich werde gewahren ihre Weisheit, ihre Wunder, sondern was? „nicht was sie geschwätzt haben.“ Jenes Geschwätz S. 229 sucht er ausdrücklich herabzusetzen, die wirksame Thätigkett aber zu erheben. Das geht nun einstweilen Diejenigen an, die es mit dem Blutschänder hielten. Denn hätte er die Rede an diesen gerichtet, so würde er nicht von wirksamer Thätigkeit, sondern von seinen schlechten Thaten gesprochen haben.
„Aber warum fragst du nicht nach den Reden?“ Nicht weil es mir an Beredsamkeit fehlt, sondern weil es bei unserer Sache auf wirksame Thätigkeit ankommt. Gleichwie im Kriege nicht Diejenigen obsiegen, die viel schwätzen, sondern die viel thun, so ist auch hier der Sieg nicht auf Seite der Schwätzer, sondern der Thätigen. Du bildest dir viel ein auf deine Beredsamkeit, will er sagen; du könntest damit allerdings prahlen, wenn es sich bei einer günstigen Gelegenheit um einen Wettstreit von Rhetoren handeln würde. Wenn es sich aber hier um Apostel handelt, welche die Wahrheit verkünden und durch Wunder bekräftigen: was blähst du dich auf mit einer unnützen Sache, die nichtig ist und zu vorliegendem Gegenstande Nichts beitragen kann? Denn was soll wohl eine prunkende Rede beitragen zur Erweckung eines Todten, zur Austreibung der Teufel oder zu einem ähnlichen Wunder? Der Wunder bedarf es jetzt, und durch diese steht unsere Sache fest. Darum spricht er weiter:
20. Denn nicht in der Rede besteht das Reich Gottes, sondern in der Kraft.1
Durch Zeichen, sagt er, siegen wir, nicht durch Beredsamkeit; die Wunder, die wir durch die Kraft des Geistes S. 230 wirken, liefern den stärksten Beweis, daß unsere Lehre eine göttliche ist, daß wir das Himmelreich verkünden. Wenn also jene Aufgeblasenen sich als große Männer darstellen wollen, so mögen sie bei meiner Ankunft beweisen, ob sie eine solche Kraft besitzen, und mir nicht kommen mit ihren glänzenden Reden; denn diese Kunst geht uns Nichts an.
21. Was wollet ihr? Soll ich mit der Ruthe zu euch kommen oder mit Liebe und im Geiste der Milde?
Diese Worte enthalten viel Schreckendes und auch viel Freundliches. Denn der Ausdruck: „Ich werde gewahren“ ist gelinde; aber die Frage: „Was wollet ihr? Soll ich mit der Ruthe zu euch kommen?“ zeigt, daß er den Lehrstuhl bestiegen hat und von dort aus mit aller Machtvollkommenheit zu ihnen redet. — Was heißt das: „mit der Ruthe“? Mit Strafe und Züchtigung; d. h. so viel, als wenn er sagte: Soll ich euch tödten oder mit Blindheit schlagen? So hatte es Petrus mit Sapphira gemacht, so er selber mit dem Zauberer Elymas. Er spricht hier nicht, als wollte er sich mit ihnen vergleichen, sondern er führt die Sprache des Ansehens. Dasselbe sagt er auch in dem zweiten Briefe mit den Worten: „Oder begehrt ihr eine Probe des in mir redenden Christus?“2 „Soll ich mit der Ruthe kommen oder mit Milde?“ Wie aber, war denn das kein Beweis von Liebe, wenn er mit der Ruthe kam? Freilich war es ein Beweis der Liebe; allein er drückt sich so aus, weil Derjenige, der heftig liebt, sich nicht leicht zu einer Strafe herbeiläßt. Ebenso sagt er in Betreff der Strafe nicht: „im Geiste der Milde,“ sondern: „mit der Ruthe,“ obwohl auch Dieses Sache des Geistes war; denn es gibt einen Geist der Milde und der Strenge, doch gebraucht er nicht den harten, sondern S. 231 den mildern Namen. Darum wird auch Gott, obschon er straft, an vielen Stellen barmherzig, langmüthig, reich an Milde und Erbarmen genannt; daß er aber strafe, wird nur einmal oder zweimal oder nur selten und zwar bei dringendem Anlaß gesagt. Betrachte die Klugheit Pauli! Beides lag in seiner Macht, aber er lenkt es so, daß Beides nun den Korinthern freisteht, indem er sagt: „Was wollet ihr?“ Die Sache liegt in eurer Macht. Denn in unserer Gewalt liegt Beides, ob wir uns in die Hölle stürzen oder den Himmel gewinnen wollen: denn so wollte es Gott. „Denn siehe,“ heißt es, „Wasser und Feuer; strecke deine Hand aus nach was du willst;“3 und: „Wenn ihr wollt und mir gehorchet, so werdet ihr die Güter der Erde genießen.“4
„D. h. es besteht nicht in schimmerndem Lehrvortrage und schöngeformter Darstellung, sondern in übernatürlichen Wirkungen und neuen Schöpfungen, mit andern Worten: es sei keine bloße Philosophie oder schöne Theorie, sondern ein mächtiges Leben.“ S. Alois Meßmer, Erklär. d. I. Kor.-Briefes, Innsbruck, Rauch, 1862, S. 100. ↩
II. Kor. 13, 3. ↩
Sirach 15, 17. ↩
Is. 1, 19. ↩
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Commentaire sur la première épitre aux Corinthiens
2.
Car comme la présence du lion terrifie les animaux, ainsi celle de Paul épouvante les fléaux de l'Eglise. Voilà pourquoi il ajouté: « Mais je viendrai vers vous bientôt, si le Seigneur le veut ».S'en tenir à ces paroles n'eût paru qu'une menace; mais promettre lui-même et exiger d'eux la démonstration par les oeuvres, voilà qui est d'une grande âme. Aussi, ajoute-t-il : « Et je connaîtrai non quel est le langage de ceux qui sont pleins d'eux-mêmes, mais quelle est leur vertu ». Car leur arrogance avait pris sa source, non dans leurs succès propres,. mais dans l'absence du maître : ce qui était un signe de mépris. C'est pourquoi après avoir dit : « Je vous ai envoyé, (383) Timothée », il n'ajoute pas tout d'abord : « Je viendrai »; mais il commence par les accuser de s'enfler en eux-mêmes, puis il dit : « Je viendrai ». Si cette parole avait précédé l'accusation, il eût eu l'air de s'excuser comme s'il n'eût pas été abandonné; ce n'eût pas été une menace, et on n'y aurait pas ajouté foi ; mais comme elle suit l'accusation; elle le rend digne de foi et terrible. Et voyez sa fermeté et son assurance ! Il ne dit pas seulement : « Je viendrai »; mais: « Si le Seigneur le veut », et il ne détermine pas le temps. Car comme pouvait réprouver du retard, il veut que l'incertitude les tienne en suspens et en crainte. Mais de peur qu'ils ne tombent dans d'abattement, il ajoute : « Bientôt ».
« Et je connaîtrai non quel est le langage de ceux qui sont pleins d'eux-mêmes, mais quelle est leur vertu ». Il ne dit pas je connaîtrai la sagesse ni les signes; que dit-il donc? « Non quel est le langage », abaissant l'un, et relevant l'autre. Et en attendant, il s'adresse à ceux qui prenaient le parti de l'incestueux. Si, en effet, il se fût adressé à celui-ci, il n'aurait pas dit « vertu » , mais oeuvres lesquelles étaient perverses chez lui. Et pourquoi ne vous inquiétez-vous pas de l'éloquence? Ce n’est pas que j'en sois dépourvu, mais, pour nous, tout consiste dans la vertu. Comme dans les combats, le succès n'est pas pour ceux qui parlent beaucoup, mais pour ceux qui agissent; de même ici la victoire n'est point le résultat des paroles, mais. des couvres. C'est leur dire : vous êtes fier de votre éloquence ; s'il s'agissait maintenant d'un .combat de rhéteurs; vous auriez raison d'être content de vous; mais si c'est une lutte d'apôtres prêchant la vérité et la confirmant par des miracles , pourquoi vous enfler d'une chose superflue qui n'est rien; qui ne peut servir à rien dans l'état présent? Qu'est-ce, en effet, qu’une vaine parade de mots pour ressusciter un dort, chasser les démons, ou opérer fout autre prodige? Or, c'est. là ce qu'il faut maintenant, c'est par là que notre oeuvre s'accomplit. Aussi ajoute-t-il : « Car. ce n'est pas dans les paroles que consiste le royaume de Dieu, mais dans la vertu ». C'est-à-dire : Ce n'est pas par les paroles que nous avons vaincu, mais par les signes; et parce que notre enseignement est divin, parce que nous annonçons le royaume des cieux, et que nous donnons pour preuve principale les miracles que nous faisons par la vertu de l'Esprit. Si donc ceux qui s'enflent maintenant veulent être grands, qu'ils fassent voir cette vertu; quand je serai arrivé, qu'ils ne m'offrent pas une vaine pompe de langage : cet art est pour nous sans valeur.
« Que voulez-vous ? que je vienne à vous avec une verge , ou avec charité et mansuétude?» Ces paroles sont tout à la fois effrayantes et pleines, de douceur. Dire : « Je connaîtrai »; c'était se contenir; mais dire : « Que voulez-vous?que je vienne à vous avec une verge ? » c’est monter sur sa chaire de docteur, parler delà et prendre toute l'autorité. Qu'est-ce que cela veut dire : « Avec une verge ? » C'est-à-dire : avec la punition, avec le châtiment ; c'est-à-dire : je tuerai, je frapperai de cécité; ce que Pierre a déjà fait à Saphire , et lui-même à Elymas le magicien. Maintenant il ne parle plus comme se mettant à leur niveau , mais d'un ton d'autorité. Dans sa seconde lettre, il parle de la même manière quand il dit: « Est-ce que vous voulez éprouver celui qui parle en moi, le Christ? » (II Cor. XIII, 3.) « Que je vienne avec une verge ou avec charité ». Quoi ! cette verge ne serait-elle pas celle de la charité? Certainement si; mais il parle de la sorte parce que la charité ne se résout qu'avec peine à punir. Quand il s'agit de châtiment il ne dit plus: En esprit de douceur, mais : « avec une verge ». Et pourtant tout se faisait dans l'Esprit, qui est tout à la fois un Esprit de douceur et un Esprit de sévérité ; mais il ne l'appelle pas ainsi et préfère lui donner un nom plus doux. C'est pour cela que Dieu , bien qu'il punisse , est appelé souvent miséricordieux , patient, riche en pitié et en miséricordes ; et c'est à peine si, une fois sur deux, rarement au moins, on dit qu'il punit, et encore ne ledit-on que dans l'occasion et par nécessité. Et voyez la sagesse de Paul. Il a l'autorité, et pourtant il leur laisse le choix, disant: « Que voulez-vous ? » La chose .est en votre pouvoir. Et en réalité il dépend de nous de tomber en enfer ou d'obtenir le royaume du ciel ; ainsi Dieu l'a voulu. « Voilà l'eau et le feu ; étendez à votre choix la main vers l'un ou l'autre ». (Eccli. XV, 16.) Et encore : « Si vous le voulez, et si vous m'écoutez, vous mangerez les biens de la terre ». (Is. I, 19.)