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S. 280 Schon der Scheitel des Hauptes: wie fein und zierlich ist er! Wie köstlich das Haupthaar, wie ehrwürdig an Greisen, wie verehrungswürdig an Priestern, wie trutzig an Kriegern, wie hold an Jünglingen, wie wohlgepflegt an Frauen, wie weichfließend an Kindern! Für das eine Geschlecht ist langes Haar ungeziemend, dem anderen geziemt geschorenes nicht. Ein Blick auf die Bäume mag die Schönheit des menschlichen Hauptes würdigen lassen. Zu oberst am Baume hängt alle Frucht, dort birgt alle Schönheit sich, sein Laub schirmt uns vor dem Regen oder schützt uns vor der Sonne. Nimm dem Baum das Laub, und der ganze Baum ist unschön. Wie wunderbar ist also der Schmuck des menschlichen Hauptes! Mit seinem Haupthaar schirmt und hüllt es unser Hirn und damit den Sitz und Herd unserer Sinne, daß es nicht unter Kälte oder unter Hitze leide. Hier ruht ja der Quellpunkt des Gesamtorganismus, und darum tritt hier, wo Unbill Schaden anrichten könnte, eine besondere gnädige Fürsorglichkeit zutage.
