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Œuvres Thomas d'Aquin (1225-1274) Summe der Theologie
Prima Pars Secundae Partis
Quaestio 2

Zweiter Artikel. Die Seligkeit des Menschen besteht nicht im Glänze der Ehre.

a) Das Gegenteil scheint wahr. Denn: I. Die Seligkeit oder das Glück ist nach Aristoteles (1 Ethic. 9.), der Lohn der Tugend“. Die Ehre aber scheint im höchsten Grade „Preis der Tugend“ zu sein. (Arist. 4 Ethic. 3.) II. Was Gott zukommt und den ausgezeichnetsten Personen, das scheint am ehesten Seligkeit zu sein, die doch das vollendete Gut ist. Derartig aber ist die Ehre, wie der Apostel (1. Tim. 1.) sagt: „Gott allein Ehre und Ruhm.“ III. Nichts scheint mehr begehrenswert zu sein wie die Ehre. Denn die Menschen leiden lieber Verlust und Schaden in allen anderen Dingen, damit nicht ihre Ehre verdunkelt werde. Da also die Seligkeit das Begehrenswerteste ist, so scheint sie in der Ehre zu bestehen. Auf der anderen Seite ist die Seligkeit im Seligen. Die Ehre aber ist nach Aristoteles (l Ethic. 5.) „nicht in dem, der geehrt wird, sondern vielmehr in dem, der Ehre erweist“.

b) Ich antworte, unmöglich könne die Seligkeit im Glanze der Ehre bestehen. Denn Ehre wird jemandem erwiesen auf Grund eines hervorragenden Vorzuges; und so ist sie Zeichen und Zeugnis eines Vorzuges, den der Geehrte besitzt. Der höchste Vorzug des Menschen ist aber eben seine Seligkeit, welche des Menschen unbeschränkte Vollendung in sich schließt; und dem fügen sich an als weitere Vorzüge die Teile der Seligkeit, soweit diese alle Vermögen durchdringt. Also kann die Ehre der Seligkeit wohl folgen; aber hauptsächlich in letzterer bestehen kann sie nicht.

c) I. Die Ehre ist nicht der Preis der Tugend, um dessentwillen die Tugendhaften wirken. Wohl aber empfangen sie Ehre von den Menschen anstatt des Lohnes, gleichsam wie von jenen, die nichts Größeres geben können. Der wahre Preis der Tugend ist die Seligkeit selbst und ihrethalben wirken die Tugendhaften. Falls sie um der Ehre willen arbeiteten; so wären sie schon nicht mehr tugendhaft, sondern ehrgeizig. II. Die Ehre macht nicht Gott den Herrn und die ausgezeichnetsten Personen vorzüglich; sondern ist ein Zeichen und Zeugnis ihrer Vorzüglichkeit. III. Aus dem natürlichen Verlangen nach Seligkeit, der die Ehre folgt, fließt es, daß die Menschen im höchsten Grade nach Ehre verlangen. Und aus diesem Grunde streben die Menschen am meisten danach, daß sie von den Weisen geehrt werden; denn deren Urteil läßt sie voraussetzen, daß in ihnen wirklich ein hervorragender Vorzug sei.

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