14.
Zum Schluß möchte ich noch folgendes sagen: Hat eine Seele diese Gebetsstufe erreicht, so scheint der ewige Vater ihre Bitte, ihr hienieden sein Reich geben zu wollen, schon gewährt zu haben. O glückselige Bitte, in der wir ein so großes Gut begehren, ohne es zu begreifen! O welch beseligende Gebetsweise! Darum, meine Schwestern, wünsche ich, daß wir achthaben, wie wir das Vaterunser und alle übrigen mündlichen Gebete sprechen. Läßt uns Gott die hier besprochene Gnade zuteil werden, so müssen wir um die Dinge dieser Welt unbekümmert sein, da der Herr der Welt alles Weltliche entfernt, wenn er bei uns Einkehr nimmt. Ich sage nicht, daß die so begnadigten Seelen alle notwendig von der Welt losgeschält seien; aber ich wünschte, sie möchten wenigstens erkennen, was ihnen abgeht, sich verdemütigen und mehr und mehr sich von allem loszuschälen trachten, weil sie sonst nicht weiter kommen werden. Solche Unterpfänder, die Gott der Seele gibt, sind ein Zeichen, daß er sie zu Großem ausersehen hat; sie wird, wem; sie nicht durch eigene Schuld zurückbleibt, weit voranschreiten. Sieht aber der Herr, daß sie sich, nachdem er das Himmelreich in ihr Haus eingeführt hat, wieder der Erde zuwendet, so wird er vor ihr nicht allein die Geheimnisse seines Reiches verbergen, sondern ihr auch die bereits verkostete Gnade selten und immer nur auf kurze Dauer verleihen.
