13. Weihnachtslied
Voll Gnade hat Gott uns
Die Liebe geschenket;
Drum laßt uns nichts fürchten,
Laß sterben uns beide!
1. Einstens gab der Vater
Uns den einz’gen Sohn,
Der im armen Stalle
In die Welt heut kam.
O welch große Freude!
Gott ward Mensch für uns,
Drum laßt uns nichts fürchten!
Laß sterben uns beide!
2\ .Wer kann mir’s erklären,
Daß der Herr der Welt
Hier im kalten Stalle
Heut Geburtstag hält?
Allen Reichtum ließ er,
Wählt die Armut sich;
Wenn ich ihm drin folge,
Läßt die Sorge mich.
Denn ich sterbe nicht allein,
Er wird immer bei mir sein.
3. Welchen Lohn erhält er
Für die Opferlieb’?
Ach, mit Geißelstreichen
Schlägt man blutig ihn!
Solchen Undank kann ich,
Meister, nicht mehr seh’n;
Will für dich, Geliebten
Gern zum Sterben geh’n.
Heiland, ach, stirb nicht allein!
Ich will immer bei dir sein.
4. Nicht genug der Schmerzen,
Nicht genug der Not.
Nein; denn unsre Sünden
Wollen seinen Tod.
»Das kann ich nicht leiden,
Retten will ich ihn.«
Laß es! Denn das wäre
Nicht nach seinem Sinn.
Sterben will ich gerne,
Doch nicht ganz allein,
Du sollst bei ihm sein.
