6. Staunen über die Schönheit Gottes
1. Schönheit, die du überstrahlest
Alles, was sonst Schönheit heißt,
Schaffst ohn’ Wunden herbe Schmerzen,
Machest ohne Schmerz die Liebe
Aller Kreatur zunichte.
2. O du Band, das du verbindest
Zwei so ganz verschied’ne Dinge;
Wie doch kommt’s, daß du dich lösest,
Da gebund’ne Kraft du leihest,
Selbst das Übel gutzuheißen?
3. Was kein Sein hat, das verbindest
Mit dem Sein du, das nie endet.
Du vollendest, nie vollendend,
Liebest da, wo nichts zu lieben.
Unsrem Nichts verleih’st du Größe.
