16. Zur Beschneidung des Herrn
Weinend ist dies Kind gekommen,
Gib wohl acht, es ruft nach dir!
1. Unsre Kämpfe zu beenden,
Kam’s vom Himmel auf die Erde.
Und schon fließt sein frisches Blut,
Ehe noch der Kampf begonnen.
Gib wohl acht, es ruft nach dir!
2. Seine Liebe ist so groß,
Tränen sind noch das Geringste;
Denn mit Kraft will es beginnen,
Da zu herrschen es bestimmet.
Gib wohl acht, es ruft nach dir!
3. Großen Dank sind wir ihm schuldig.
Da es schon so früh beginnet
Mit Vergießung seines Blutes,
Sollten Tränen wir vergießen.
Gib wohl acht, es ruft nach dir!
4. Nein, es hat ja nur verlassen
Seine Heimat; um zu sterben
Ist es jetzt zu uns gekommen.
Wie ein Leu ruft es nun hier
Laut und mächtig, Freund, nach dir.
5. »Sag, mein Lieber, was ich soll,
Da du mich so laut ermahnest!«
Lieb es, Freund, weil es dich liebt
Und für dich vor Kälte zittert!
Gib wohl acht, es ruft nach dir!
