23. Zur heiligen Märtyrin Katharina
O Herz voller Liebe
Zum ewigen Gott;
Du strahlender Stern,
Beschütze uns doch!
1. Im zartesten Alter
Hast du dich verlobet;
Nicht Rast und nicht Ruh’ ließ
Der Liebe Gewalt dir.
Wer feige, verzagt ist,
Darf nimmer dich finden,
Wer ’s Leben mehr liebet
Statt froh dir’s zu opfern.
2. O schauet, ihr Feigen,
Dies zarte Jungfräulein!
Nicht achtet das Gold sie,
Verschmäht ihre Schönheit.
Sie stürzt in den Kampf,
Weint grimme Verfolgung
Voll Großmut der Seele,
Zum Leiden bereit.
3. Mehr schmerzt sie zu leiden
Fern vom Verlobten;
Drum hat auf der Folter
Sie Ruhe gefunden.
Die Pein ist ihr Ruhe,
Sie seufzt nach dem Tode;
Solange sie lebet,
Kein Leben erblüht ihr.
4. Doch soll ihre Freude
Auch euch einst erfreu’n,
So werdet nicht müde,
Um Ruhe zu finden!
O trugvolle Täuschung,
O liebloser Wahn,
Im Leben zu suchen,
Die Heilung vom Schmerz.
