20.
1. In entsprechender Weise wird also der Wein mit dem Wasser vermischt und der Geist mit dem Menschen; und das eine, die Mischung (von Wein und Wasser), sättigt uns für den Glauben; das andere aber, der Geist, führt uns zur Unsterblichkeit; die Verbindung wieder von beiden, dem Getränk und dem Wort, heißt Eucharistie, eine rühmenswerte und herrliche Gnadengabe; wer ihrer im Glauben teilhaftig wird, der wird an Leib und Seele geheiligt, 1 da der Wille des Vaters die göttliche Mischung, den Menschen, in geheimnisvoller Weise mit Geist und Wort zusammenmischt. Denn es ist auch in der Tat der Geist mit der von ihm getragenen Seele verbunden und der Logos mit dem Fleisch, um dessentwillen „der Logos Fleisch geworden ist.“ 2
2. Ich bewundere daher diejenigen, die eine strenge Lebensweise auf sich genommen haben und nur nach dem Heilmittel der Nüchternheit, dem Wasser, verlangen, dagegen vor dem Wein wie vor einer Feuersgefahr so weit als möglich in die Ferne fliehen.
3. Ich S. a30 halte es also für richtig, daß sich die Knaben und die Mädchen dieses Giftes so lange als möglich enthalten. Denn es ist nicht zweckmäßig, zu dem glühenden Lebensalter noch die heißeste von allen Flüssigkeiten, den Wein, hinzuzugießen und so gleichsam Feuer zu Feuer hinzuzuleiten. 3 Denn dadurch entbrennen wilde Triebe und leidenschaftliche Begierden und ein hitziges Wesen; und die jungen Leute, die innerlich erglühen, werden frühreif für die sinnlichen Begierden, so daß sich die schädliche Wirkung bei ihnen schon deutlich an dem Körper zeigt, indem sich die Glieder, die der Begierde dienen, früher, als es recht ist, zur Reife entwickeln.
4. Denn wenn der Wein sie erhitzt, beginnen die Brüste und Schamglieder in allzu ungehöriger Weise von Saft und Kraft zu strotzen und schwellen an, so daß sie bereits das Bild der Unzucht ahnen lassen; und die Verwundung der Seele bewirkt eine Entzündung des Körpers, und schamlose Blutwallungen zeigen ein vorzeitiges Begehren und verlocken den Sittsamen zu zuchtlosem Wesen.
