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1. Aus heiligen Edelsteinen ist aber, wie uns überliefert ist, die Mauer um das himmlische Jerusalem erbaut; und die zwölf Tore der Himmelsstadt, die mit kostbaren Steinen verglichen sind,1 bedeuten nach unserer Auffassung die überall sichtbare, durch die Stimme der Apostel verkündigte Gnade.2 Denn an den kostbaren Steinen werden die Farben geschätzt, und diese sind das Wertvolle; das Übrige aber läßt man als aus der Erde stammenden Stoff unbeachtet.
2. Mit Recht wird daher in der sinnbildlichen Rede die Stadt der Heiligen, die ein geistlicher Bau ist, mit einer Mauer aus diesen Steinen umgeben. Nach dem Muster des unvergleichlichen Glanzes der Edelsteine hat man sich den unvergänglichen und seinem Wesen nach heiligen Glanz des Geistes gedacht. Jene Frauen aber, die die sinnbildliche Redeweise der Heiligen Schrift nicht verstehen, sind ganz versessen auf die Edelsteine, wobei sie zu ihrer Entschuldigung jene sonderbare Rede vorbringen: „Was Gott geschaffen hat, warum sollten wir das nicht S. a125 benützen? Und es steht mir zur Verfügung, warum sollte ich mich nicht daran ergötzen? Und für wen ist es denn geschaffen worden, wenn nicht für uns?“
3. So können aber nur Leute reden, die keine Ahnung von Gottes Willen haben. Zunächst gewährt er das Notwendige wie das Wasser und die Luft allen ganz offen; dagegen hat er alles, was nicht nötig ist, in Erde und Wasser verborgen.
