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S. 113 Die, welche die Gedanken und den Verstand Gott hingeben, tun dies in der Hoffnung, daß „die Augen des Herzens (= des Verständnisses) erleuchtet werden“1. Gott würdigt solche in höchster Heiligkeit und Reinheit der Geheimnisse und teilt ihnen von seiner Gnade mit. Was sollen die tun, die himmlische Güter erlangen wollen? Weiterhin werden die Apostel und die Propheten mit den Sonnenstrahlen verglichen, die durchs Fenster eindringen. Auch lehrt die Homilie, welches das Land Satans und welches das der Engel ist und daß ein jedes unbetastbar und unsichtbar ist.
Alle Werke, die in der Welt zutage treten, kommen zustande in der Hoffnung, aus den Mühen Gewinn zu ziehen. Wenn man nicht in „voller Gewißheit“2 von den Arbeiten einen Vorteil erwartet, so hat man keinen Nutzen. In der Hoffnung auf Früchte streut der Landmann den Samen aus, um der Erwartung willen erträgt er Beschwerden. Es heißt: „Wer pflügt, soll in Hoffnung pflügen“3; und „wer eine Frau nimmt, soll sie in der Hoffnung nehmen, Erben zu bekommen“. Der Kaufmann vertraut sich dem Meere an und ist bereit zu sterben um des Gewinnes willen. So gibt sich auch im Himmelreiche der Mensch in der Hoffnung auf „Erleuchtung der Herzensaugen“4 [Gott] hin, zieht sich von den weltlichen Geschäften zurück, „obliegt dem Gebet und Flehen“5 und „wartet auf den Herrn“6, wann er kommen, sich ihm offenbaren7 und ihn von „der ihm innewohnenden Sünde“8 reinigen wird.
