2.
Wer also den himmlischen Schatz des [Heiligen] Geistes gefunden hat und in sich trägt, wirkt in diesem S. 174 untadelig und rein, zwang- und mühelos alle Gerechtigkeit der Gebote und jegliche Tugendübung. Deshalb wollen auch wir zu Gott rufen, ihn ersuchen und bitten, er möge uns den Schatz seines [Heiligen] Geistes schenken, damit wir so imstande sind, in allen seinen Geboten untadelig und rein zu wandeln und alle Gerechtigkeit des Geistes rein und vollkommen zu erfüllen durch den himmlischen Schatz, der Christus ist. Denn der Arme, der Bettler und Hungernde kann sich in der Welt nichts verschaffen, weil ihn eben die Armut bedrängt. Wer aber, wie gesagt, einen Schatz besitzt, verschafft sich leicht und schmerzlos alle beliebigen Güter. So kann auch die Seele, die der „Geistesgemeinschaft“1 beraubt und verlustig ist und in der entsetzlichen Armut der Sünde schmachtet, selbst wenn sie wollte, die Frucht des Geistes, die in Gerechtigkeit besteht2, vor dem Empfang des Geistes in Wahrheit nicht hervorbringen.
