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S. 173 Der Schatz der Christen, nämlich Christus und der Heilige Geist, der sie in verschiedener Weise übt, damit sie zur Vollkommenheit gelangen.
Besitzt in der Welt ein sehr reicher Mann einen verborgenen Schatz, so verschafft er sich mit dem Schatze und Reichtum, den er hat, alles, was er will. Alle Besitztümer in der Welt, die nur immer er begehrt, bringt er mit Hülfe seines Schatzes leicht zusammen. Denn vermittelst desselben erwirbt er leicht jedes Besitztum, das er wünscht. So erfüllen auch die, welche den himmlischen Schatz des [Heiligen] Geistes, den Herrn selbst, der „in ihren Herzen leuchtet“1, bei Gott suchen, finden und bewahren, jegliche Tugendgerechtigkeit und all die trefflichen Gebote des Herrn, die sie besitzen, durch den Schatz, der in ihnen ist, nämlich Christus, und gewinnen mittels desselben einen noch größeren himmlischen Reichtum. Denn durch den himmlischen Schatz üben sie jede Tugend der Gerechtigkeit, vertrauend auf die Menge ihres inneren, geistigen Reichtums und leicht erfüllen sie „jede Gerechtigkeit“2 und jedes Gebot des Herrn mittels ihres unsichtbaren, inneren Gnadenreichtums. Es sagt aber auch der Apostel: „Wir haben diesen Schatz in irdenen Gefäßen“3, d. i. den [Schatz], dessen Besitzes wir während unseres Lebens im Fleische gewürdigt wurden, nämlich die heiligende Kraft des Geistes. Und wiederum: „Er ist uns zur Weisheit, die von Gott stammt, zur Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung geworden“4.
