10.
[Forts. v. S. 178 ] Diese genannten Geistwirkungen verraten eine hohe Stufe derer, die der Vollkommenheit nahe sind. Die erwähnten mannigfachen Gnadenerquickungen haben zwar verschiedene Bezeichnungen, sie sind aber unablässig in ihnen wirksam, da eine [Gnadenwirkung] auf die andere folgt. Denn ist die Seele zur geistigen Vollkommenheit gelangt, von allen Leidenschaften vollkommen gereinigt, mit dem „Beistande“, dem Geiste, in unaussprechlicher Gemeinschaft geeint und vermischt1, wird sie, die mit dem [Heiligen] Geiste vermischt ist, gewürdigt, Geist zu werden, dann wird sie ganz Licht2, ganz Auge, ganz Geist, ganz Freude, ganz Wonne, ganz Jubel, ganz Liebe, ganz Erbarmen, ganz Güte und Milde. Denn wie in der Meerestiefe ein Stein von allen Seiten mit Wasser umgeben ist, so sind diese auf jede Weise mit dem Heiligen Geiste vereinigt und Christus angeglichen. Sie tragen die starken Geistestugenden unwandelbar in sich, sie sind im Innern untadelig, makellos und rein.
