8.
Der Geist selbst schenkt ihm dieses und lehrt ihm wahres Gebet, wahre Liebe, wahre Sanftmut. Diesen Tugenden galt sein gewaltsames Mühen und Trachten, sein Sorgen und Streben. Und sie wurden ihm gegeben. So gelangt er zu Wachstum und Vollkommenheit in Gott, er wird gewürdigt, „Erbe des Reiches“1 zu werden. Denn der Demütige fällt nie. S. 185 Von welcher Höhe könnte er auch fallen, da er unterhalb aller ist2? Große Erniedrigung ist der Hochmut. Große Erhöhung, Ehre und Würde ist die Demut. Darum wollen wir uns selbst wider Willen des Herzens zur Demut, zur Sanftmut und zur Liebe zwingen und nötigen, unablässig in Glauben, Hoffnung und Liebe zu Gott flehen und rufen, in der Erwartung und zu dem Zwecke, daß er seinen Geist in unsere Herzen sende, daß wir zu Gott beten und flehen „im Geiste und in der Wahrheit“3.
