9.
[Forts. v. S. 185 ] Der Geist selbst wird uns wahres Gebet, „herzliches Erbarmen, Güte“1 und alle Gebote des Herrn lehren. Er wird uns lehren, sie in Wahrheit ohne Beschwerde und Gewalt zu beobachten. Denn der Geist versteht es, uns mit seiner Frucht zu erfüllen. Werden so die Gebote Gottes von uns erfüllt durch seinen Geist, der allein den Willen des Herrn erkennt, macht der Geist uns in ihm vollkommen und ist er vollkommen in uns, die wir von jedem Sündenschmutze und -unflat gereinigt sind, dann wird er unsere reinen, untadeligen Seelen als herrliche Bräute Christus darstellen. Wir ruhen dann in Gott, in seinem Reiche und Gott ruht in uns in endlose Ewigkeiten. Preis seinen Erbarmungen, seiner Barmherzigkeit und seiner Liebe, daß er einer solchen Ehre und Herrlichkeit das Menschengeschlecht gewürdigt, sie zu Kindern des himmlischen Vaters erhoben und seine eigenen Brüder genannt hat. Ihm sei die Ehre in Ewigkeit. Amen. 20. Homilie.
Kol. 3, 12. ↩
