22.
Niemand möge verlorengehen! Wir wollen alle beisammenbleiben „in einem Geiste, einmütig kämpfend im Glauben an das Evangelium1“, einträchtig, eines Sinnes, bewaffnet „mit dem Schilde des Glaubens2“, die Lenden mit Wahrheit umgürtet, geschult nur in dem Kampfe gegen den Bösen und seine Scharen, ohne Furcht vor denen, „welche den Körper töten können, der Seele aber nichts anzuhaben vermögen3“, fürchtend aber den, der Herr ist über die Seele und über den Leib, „wohlbewahrend die herrliche Tradition4“, welche wir von den Vätern ererbt haben. Anbetend wollen wir niederfallen vor dem Vater, dem Sohne und dem Heiligen Geiste, im Sohne den Geist erkennend. Auf sie sind wir getauft worden, an sie haben wir geglaubt, auf sie sind wir verpflichtet worden, sie trennend, ehe wir sie einigen, und sie einigend, ehe wir sie trennen, ohne aber die Drei zu Einem zu machen. Sie sind nämlich nicht ohne Hypostasen, haben auch nicht nur eine einzige Hypostase, so daß ihr Reichtum für uns nur in den Namen, nicht aber in der Wirklichkeit bestünde und die Drei nur Eins wären. Eins sind sie nämlich nicht in der Hypostase, sondern in der Gottheit. In der Dreiheit wird die Gottheit angebetet, und die Dreiheit wird in der Einheit zusammengefaßt. S. 210 Die ganze Dreiheit wird angebetet, hat königliche Gewalt, einen Thron, eine Ehre, ist über der Welt und der Zeit erhaben, ist unerschaffen, unsichtbar, unberührbar, unfaßbar, in ihrem Wesen und ihrer Ordnung nur von sich selbst erkannt5, für uns aber verehrungswürdig und anbetungswürdig, allein in das Allerheiligste eindringend, die ganze Schöpfung außer sich lassend, wovon der eine Teil durch die erste, der andere Teil durch die zweite Trennung geschieden wurde; die erste Trennung schied den Himmel und die Engel von der Gottheit, die zweite Trennung schied uns vom Himmel.
Dies wollen wir tun und so wollen wir uns verhalten, Brüder! Derer, welche anders gesinnt sind und die Wahrheit nicht kennen, wollen wir uns, solange es geht, sorgend annehmen; die Unheilbaren aber wollen wir von uns weisen um nicht, statt von unserer Gesundheit mitzuteilen, von ihrer Krankheit angesteckt zu werden. Der Gott „des Friedens der alle Sinne übersteigt6“, wird mit uns sein in Christus Jesus, unserem Herrn! Amen.VII. Rede
