Inhalt.
S. 294 Fünfzehnte Homilie: Neuerdings über das Unglück der Stadt Antiochia; daß die Furcht nach allen Seiten hin nützlicher und das Weinen heilsamer sei als das Lachen. Über die Stelle: „Wisse, daß du mitten unter Schlingen wandelst/1 und daß Schwören schlimmer sei als Todtschlagen.
Warum er in der Fastenzeit nicht über das Fasten predige. Weil die Furcht vor der bevorstehenden Strafe mehr als alles Predigen wirke. Nutzen der Furcht überhaupt: sie verscheucht nicht bloß die bösen Leidenschaften, sondern führt auch zu jeglicher Tugend. Schriftstelle dafür: „Es ist besser in ein Trauerhaus zu gehen, als in ein Haus ausgelassener Freude” (Pred. 7, 3). — Erklärung des Textes: „Wisse, daß du mitten unter Schlingen wandelst” (Jes. Sir. 9, 20). Warum es so viele Schlingen gebe? Damit unsere Gedanken nach dem, was oben ist, trachten, nach S. 295 der Lehre des heil. Paulus: „Richtet euren Sinn nach dem Himmlischen!” (Koloss. 3, 2.) Warum Lachen und Scherzen, ein üppiges Leben, der Besuch der Theater, Würfelspiel u. s. w. vermieden werden sollen? Weil sie zu offenbaren Sünden Veranlassung geben. Besonders soll man die Zunge zu bezähmen und das Schwören zu vermeiden bestrebt sein.
Jes. Sir. 9, 20. ↩
