Edition
ausblenden
De spectaculis
18
1 quodsi stadium contendas in scripturis nominari, sane obtinebis. sed quae in stadio geruntur, indigna conspectu tuo non negabis, pugnos et calces et colaphos et omnem petulantiam manus et quamcumque humani oris, id est divinae imaginis, depugnationem. 2 non probabis usquam vanos cursus et iaculatus et saltus vaniores, nusquam tibi vires aut iniuriosae aut vanae placebunt, sed nec cura facticii corporis, ut plasticam dei supergressa, et propter Graeciae otium altiles homines oderis. 3 et palaestrica diaboli negotium est: primos homines diabolus elisit. ipse gestus colubrina vis est, tenax ad occupandum, tortuosa ad obligandum, liquida ad elabendum. nullus tibi coronarum usus est; quid de coronis voluptates aucuparis?
Übersetzung
ausblenden
Über die Schauspiele (BKV)
18. Sittlicher Unwert des Stadiums und der Fechtschule.
Wolltest du ferner behaupten, der Name Stadium komme auch in der Hl, Schrift vor1, so kannst du allerdings vielleicht Recht behalten, aber du wirst nicht leugnen können, dass, was in den Fechtschulen geschieht, deines Anblickes nicht würdig ist, die Faustschläge, die Fußtritte, die Backenstreiche, welche fallen, das freche Gebaren der Hände und all die Verunstaltungen des menschlichen Antlitzes, dieses Ebenbildes Gottes, Du wirst keinen Beifall spenden den törichten Lauf-, Wurf- und Springübungen, niemals werden schimpfliche und eitle Kraftanstrengungen dein Gefallen finden, so wenig wie die Sorge um angequälte Körperfülle, weil sie das Gebilde Gottes überbieten will, und du wirst die um des griechischen Müßigganges willen gemästeten Menschen verabscheuen2. Auch die S. 125Kunst des Ringens ist etwas Teuflisches. Der, welcher die Menschen zuerst zu Boden drückte, war der Teufel. In den Bewegungen selbst ist eine Ähnlichkeit mit der Kampfart der Schlange; zäh sind sie im Festhalten, voll Windungen im Umschlingen und glatt zum Entschlüpfen. Du kannst keine Kränze3 gebrauchen, warum wolltest du in Kränzen dein Vergnügen suchen?