32.
1. „Der Trunkenheit sind am meisten die Skythen ergeben und die Kelten und die Iberer und die Thraker, lauter kriegerische Stämme; und sie sind der Meinung, daß sie damit eine schöne und beglückende Gewohnheit haben.“ 1 Wir aber, das friedliebende Volk, wollen zum Genuß, nicht zum Frevelmut beim Gastmahl beisammen sein und in Nüchternheit den Freundschaftsbecher trinken, damit in der Tat entsprechend dem Wort (φιλοτησίαι) sich Freundschaften (φιλότητος) zeigen.
2. Wie, meint ihr, wird wohl der Herr getrunken haben, als er unsertwegen Mensch wurde? So schamlos wie wir? Nicht schicklich? Nicht anständig? Nicht mit Überlegung? Denn ihr wißt wohl, auch er genoß Wein; denn auch er war ein Mensch. Und er segnete den Wein und sprach: „Nehmt, trinkt! Dies ist mein Blut.“ 2 Mit dem Blute des Weinstocks bezeichnet er sinnbildlich den Logos, „der für viele zur Vergebung der Sünden vergossen wird“, 3 ein heiliger Strom der Freude.
3. Und daß der Trinkende nüchtern bleiben soll, zeigte er deutlich dadurch, daß er während des Gastmahls lehrte; denn er lehrte doch nicht in trunkenem Zustand. Daß aber Wein war, was er segnete, bewies er, indem er wieder zu seinen Jüngern sagte: „Ich werde von dem Erzeugnis S. a42 dieses Weinstocks nicht trinken, bis ich es mit euch in dem Königreich meines Vaters trinke.“4
4. Aber daß es wirklich Wein war, was der Herr trank, das sagt er wieder selbst von sich, als er die Verstocktheit der Juden schalt: „Denn es kam“, so sagt er, „der Menschensohn, und sie sprechen: Siehe, ein Mensch, ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner.“ 5
