IX. 25.
Bei der Verfolgung werden die heiligen Bücher ausgeliefert, die Auslieferer bekennen, und man überläßt sie Gott. Schuldlose werden nicht verhört und von unbesonnenen Leuten verurteilt. Durch ein über allen Zweifel erhabenes Gerichtserkenntnis wird der1 als schuldlos erklärt, der viel ärger als die anderen abwesend Verurteilten beschuldigt worden war. Vom Erkenntnis der Bischöfe ergreift man Berufung an den Kaiser. Man wählt den Kaiser zum Richter und verachtet ihn, da er richtet. Was damals geschehen ist, habt ihr gelesen; was jetzt geschieht, seht ihr selbst. Zweifelt ihr irgendwie an jenem, so sehet nur auf dieses! Wir wollen ja gar nicht mit alten Urkunden, mit Staatsarchiven, mit gerichtlichen oder kirchlichen Aktenstücken uns in Verhandlungen einlassen. Wir haben ein größeres Buch, den Erdkreis; in diesem lese ich als Erfüllung, was ich im Buche Gottes als Verheißung lese: „Der Herr sprach zu mir: Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeugt. Fordere von mir, und ich will dir die Völker als dein Erbe, die Grenzen der Erde als dein Besitztum geben“2. Wer an dieser Erbschaft nicht Anteil nimmt, der halte sich für enterbt, welche Schriften auch immer er in seinen Händen haben mag; jeder, der diese Erbschaft anstreitet, zeigt dadurch hinlänglich, daß er der Familie Gottes fremd ist. Man streitet wegen der Auslieferung der heiligen Bücher, in denen diese Erbschaft verheißen ist. Mag man also von dem, der gegen den Willen des Erblassers einen Streit erhebt, glauben, er habe das Testament ins Feuer geworfen. Was hat euch, o Anhänger des Donatus, was hat euch die Kirche von Korinth getan? Was ich aber von dieser sage, das will ich von allen ähnlichen und ebenso weit entlegenen S. 173Kirchen verstanden wissen. Was haben sie euch getan, sie, die nicht einmal wissen konnten, was ihr getan und wen ihr in üblen Ruf gebracht habt? Hat etwa deshalb der Erdkreis das Licht Christi verloren, weil Cäcilian in Afrika die Lucilla3 beleidigt hat?