5.
Da wir dies nun wissen, wollen auch wir uns von den Feinden Gottes trennen. Denn es ist nicht recht, daß Freunde Christi und Diener Gottes mit Gottes Hassern und Feinden Christi Liebe und Freundschaft unterhalten; hassen soll man sie und als Feinde betrachten. Wenn ein Weib sieht, daß ihr Mann verfeindet ist, ist sie nicht nur dem Feinde feindselig, sondern sie haßt ihn und grollt ihm. Wir dagegen hassen nicht einmal um Christi willen und nehmen keine Rache an den Dieben, Unzüchtigen, Verleumdern und jeder Art von Feinden Gottes, die ihn doch unablässig zum Zorne herausfordern durch ihren gottlosen Wandel. Ein Sohn verachtet die Verächter seines Vaters und wird ihr Feind, wir dagegen lieben die Feinde Gottes, unseres Vaters, und halten sie in Ehren, ja wir schließen Freundschaft mit ihnen. Viele Diener gaben ihr Leben hin für ihre Herren und wir wollen nicht einmal Gottes, unseres Vaters und Schöpfers wegen seine Feinde hassen! Wie können wir uns denn noch Gottliebende und Gottes Diener nennen und auf das ewige Leben hoffen? Wie können wir von ihm geliebt werden, wenn wir ihn selber nicht von Herzen liebten? Denn mit dem Maß, mit welchem ihr ausmeßt, mit dem werde ich euch messen1. „Denn wenn ihr mich Vater nennt,“ sagt er, „aber nicht tut, was ich euch sage, werde ich euch zwar auch Söhne heißen, aber von S. 209 meinem Erbe euch ausschließen2.“ Warum, o Herr, und weshalb? Weil ihr meine Feinde liebtet und Freundschaft schlosset mit meinen Hassern.
