1.
Schaue hin auf die himmlische Hoffnung, der du in die Tiefe der finsteren Trauer hinabsteigst! Eilends verscheuche die bösen Gedanken der Verblendung, wache auf und komm wieder zur Besinnung! Sei eingedenk der Gebote Gottes und reiße dich los von den Bedrängnissen des Teufels. Sei auf der Hut vor den bosheitsvollen Künsten des Teufels und nimm dich in acht vor seinen Pfeilen! Fürchte seine Tücke und sein verstecktes Gift! Fliehe vor seinen schmerzlichen Wunden und seinen gewaltigen Schlägen! Schau auf die Verwirrung deines Geistes und wisse, daß das die Saat des Teufels in dir ist. Auf! Wirf dich nieder vor Gott, du mögest bewahrt bleiben vor seinem schlimmen Betrug und seiner gottlosen Betrübnis!
Denn wenn der Teufel den Verstand des Menschen ganz und gar gefangen nimmt, bringt er über ihn Betrübnis und Verwirrung der Gedanken. Mag der Grund zur Trauer auch noch so geringfügig sein; er treibt ihn in seiner Verwirrung (dahin) soweit, daß er sie für (unmöglich) unerträglich und maßlos hält; dadurch betört er weiter sein Herz und bringt es so weit, daß er seine gewöhnlichen Gebete vernachlässigt und die Furcht vor Gott verliert. Allermeist wenn er als Anlaß das Verscheiden eines Angehörigen findet, bringt er die Verwandten in unerträgliche Trauer und Betrübnis, erglüht im Innern die Herzen, schwächt ihnen den Verstand, benimmt die Überlegung und verdrängt die Besinnung S. 235 und bringt sie so weit, daß sie nicht mehr auf die Worte derer achten, die sie trösten und ihnen Mut zusprechen.
