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S. 93 Zeugnis des Schâdôst, des Bischofs und Katholikos von Seleucia und Ktesiphon, und der hundertachtundzwanzig Märtyrer mit ihm.
Schâdôst, der an Stelle Simons in den Städten Seleucia und Ktesiphon Bischof geworden war, sah eines Tages ein wunderbares Gesicht. Er staunte und berief seine Priester und Diakone, da sie sich verborgen hielten, und sprach: „Ich sah heute im nächtlichen Gesicht eine Leiter der Herrlichkeit, die von der Erde bis zum Himmel aufgerichtet stand. An ihrer Spitze stand der selige Simon in großer Herrlichkeit; ich aber stand unten auf der Erde. Er rief mir in großer Freude zu: Steig herauf, Schâdôst, steig herauf zu mir und fürchte nicht. Denn ich stieg gestern herauf, du steigst heute herauf. Sobald ich erwachte, glaubte ich fest, daß ich ihn rasch in gutem Zeugnis für unseren Gott erreichen werde. Und daß er sagte: ich stieg gestern herauf, du steigst heute herauf, (bedeutet,) daß er im vergangenen Jahre getötet wurde und ich in diesem getötet werde.„ Er ermutigte sie mit den Worten des Apostels1 und sprach: „Seid stark im Herrn und in der Festigkeit seiner Kraft. Ziehet an die Rüstung Gottes. Denn durch diese Dinge erscheint ihr den Menschen als Leuchtende und durch das Wort des Lebens seid ihr behütet. Nicht lasset uns also fürchten und zittern vor dem über uns kommenden Tode. Sondern wer stirbt, kämpfe als Held, und wer lebt, erscheine tapfer. Denn für Christus und unsere Wahrheit werden wir getötet. Solange das Schwert gezückt ist, kommet, lasset uns eifrig sein; solange das Schwert glänzt, kommet, lasset uns Geschäfte machen. S. 94 Bis die Sonne aufgeht in der Nacht2, lasset uns wandern nach den Wohnungen des Reiches. Namen und Ruhm in Ewigkeit gewinnen wir und den kommenden Geschlechtern lassen wir große Ruhmestaten zurück.“ Ferner sprach er: „Betet, daß die Bedeutung des Gesichtes sich rasch erfülle.
