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1. Es ist also nicht unwahrscheinlich, daß Öl auf ihn hinweise als auf einen Jünger, der Erbarmen erfahren hatte, dagegen das durch künstliche Mittel verderbte Öl als auf einen falschen Verräter. Demnach war es dies, was die gesalbten Füße weissagten, nämlich den Verrat des Judas, als der Herr den Weg des Leidens antrat.
2. Und indem der Heiland selbst den Jüngern die Füße wusch,1 um sie zu rühmlichen Taten zu entsenden, deutete er auf ihre Wanderung zum Wohle der Völker hin, die er durch seine eigene Kraft zuvor wohlgeeignet und rein gemacht hatte. Und es duftete für sie2 die Salbe, und die zu allen gelangende Wirkung des Wohlgeruches ist verkündet worden. Denn es hat auch das Leiden des Herrn uns mit Wohlgeruch, die Juden aber mit Schuld erfüllt.
3. Dies hat der Apostel aufs deutlichste dargelegt, indem er sagte: „Gott sei Dank, der uns allezeit im Triumphzug in Christus mit sich führt und den Duft seiner Erkenntnis durch uns an jedem Orte spürbar werden läßt; denn ein Wohlgeruch des Herrn sind wir für Gott bei denen, die gerettet werden, und bei denen, die verloren gehen; denn den einen sind wir ein Geruch vom Tode zum Tode, für die anderen ein Geruch vom Leben zum Leben.“3
4. Wenn aber die Könige der Juden eine aus Gold und Edelsteinen angefertigte und kunstvoll eingelegte Krone trugen,4 so trugen sie, die Gesalbten, ohne es zu wissen, sinnbildlich den Gesalbten (Christus) auf ihrem Haupt und hatten als Schmuck ihres Hauptes den Herrn.
5. Ein Edelstein oder eine Perle oder ein Smaragd bedeutet ja im Sinnbild den Logos selbst; und das Gold selbst ist wieder der unvergängliche Logos, der dem Rost der S. a73 Vergänglichkeit nicht ausgesetzt ist. Gold brachten ihm bei seiner Geburt als Sinnbild der Königsherrschaft die Magier.5 Und diese (goldene) Krone bleibt unsterblich nach dem Bilde des Herrn; denn sie verwelkt nicht wie eine Blume.
